Samstag, 24. Februar 2024, 19 Uhr
Eröffnung der Ausstellung Elisabeth Kraus (1940 – 2017) und Erich Kees (1916 – 2006) Fotografie
Die fortschrittlichen Haltung, die bereits in frühen Jahren von Elisabeth Kraus und Erich Kees ausging, ebnete den Weg, der Graz rund um die 1980er Jahre zu einem Zentrum europäischer Fotografie machte.
Dauer der Ausstellung 25. Februar bis 20. April 2024
Samstag, 24. Februar 2024, 20 Uhr
Tierverse und andere Lieder
Konzert mit Liedern von Paul Dessau, Hanns Eisler und Wolfgang Seierl nach Texten von Bertolt Brecht mit Claudia Pettrich, Sopran und Wolfgang Seierl, Gitarre
Elisabeth Kraus (1940 – 2017), geboren in Graz, legte 1957 die Kaufmannsgehilfenprüfung ab, 1958 erster Kontakt mit der Fotografie und Beitritt zur TVN Fotogruppe Graz, begann 1968 eine professionelle Fotoausbildung, die sie mit der Meisterprüfung abschloss. Ab 1970 als Fotografin für das Bild- und Tonarchiv am Landesmuseum Joanneum tätig.
Meine fotografischen Arbeiten werden immer ohne Experimente oder Verfremdung realisiert, vorwiegend in Schwarz-Weiß und erst in den letzten Jahren gibt es auch Arbeiten in Farbe.
Die Arbeit an einem Thema erstreckt sich meist über einen längeren Zeitraum. Während die Fotos zu den Themen z.B. „Vegetation“, „Hüllen“, „Leben mit einer Stadt !“, „Fußrennerzone“, „Peter Rosegger“ noch meinen sehr persönlichen Bezug zur Umwelt zeigen, entstanden in den letzten Jahren nur Arbeiten in denen ich mich mit meinem Leben und meinen Betroffenheiten auseinandersetze. Z.B. „Gute Nacht“, „Vergrabene Wirklichkeiten“, „Ticket to Paradise“. (Elisabeth Kraus, 2001)
In ihren frühen Serien, die ganz im Sinne der Life-Fotografie stehen, beschäftigt sich Elisabeth Kraus mit dem Bild des Menschen. Vom Leben gezeichnete Gesichter alter Menschen, spielende Kinder mit bewegten Mienen und der Ausdruck des Körpers selbst interessieren sie dabei am meisten. Dann werden der Mensch und seine Spuren in der Umwelt, anhand von individuell gestalteten Fenstern und zurückgelassenen stofflichen Hüllen in Szene gesetzt. Aber auch die Beschäftigung mit der Natur spielt schon in ihren frühen Bildern eine zentrale Rolle, die sich später als dominierend herausstellen wird. Zuerst sind es feinfühlige, zarte Aufnahmen von Gräsern, die sie dann zum Zyklus „Vegetation“ ausbaut. Dann sucht sie im Kontrast dazu die Hektik und Schnelllebigkeit der Stadt und spürt in den „Leisen Bildern“ wiederum sachte Spuren und Strukturen auf. (Jasmin Haselsteiner)
Erich Kees (1916 – 2006), in Graz geboren, wo er zunächst Architektur studierte. Seine Liebe zur Fotografie entdeckte Erich Kees schon in seiner Kindheit. Das Architekturstudium veränderte seine Einstellung zum fotografischen Bild. Die ersten Realisierungsversuche konnten erst einige Jahre nach Kriegsende erfolgen, da zuvor kein Filmmaterial zur Verfügung stand. Mit der Gründung der Fotogruppe „Naturfreunde” im Jahre 1949 begann seine öffentliche Tätigkeit, die sich durch eine Reihe von organisatorischen Arbeiten – vor allem aber durch eine sich selbst bis in andere Staaten erstreckende Bildungstätigkeit – ständig erweiterte. Der Beginn seines Wirkens war anfangs darauf ausgerichtet, überhaupt einmal Bewegung in die in der Vorkriegsfotografie erstarrte österreichische Szene zu bringen und der Fotografie die Anerkennung und den Zugang zu Galerien zu sichern. In unzähligen Vorträgen, Seminaren und Kursen versuchte er, Bewegungsimpulse im Sinne einer fortschrittlichen Fotografie zu setzen. Die Grazer Fotoszene verdankt Erich Kees entscheidende Impulse. Neben Arles wurde Graz um 1980 ein Zentrum der Europäischen Fotografie, vor allem aufgrund der Vorleistungen bzw. Aktivitäten, die Professor Erich Kees mit seiner Gruppe über einen Zeitraum von 30 Jahren setzte.
Claudia Pettrich Gesangs- und Violinstudien mit Schwerpunkt Alte Musik und Volksmusik, Studium der Landschaftsplanung und -pflege an der Universität für Bodenkultur in Wien, lebt und arbeitet in Wiesenreith im Waldviertel
Wolfgang Seierl Studien an der Wiener Musikhochschule Gitarre Konzertfach, an der Akademie der bildenden Künste Malerei und an der Unversität Mozarteum Komposition und Musikwissenschaft. Internationale Konzert- und Ausstellungstätigkeit, lebt und arbeitet als freiberuflicher Musiker, Komponist und bildender Künstler in Wien und Retz
Bertolt Brecht (1898 – 1956) gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern des 20. Jahrhunderts. Seine Lyrik umfasst viele Gattungen und Formen, seine Werke werden weltweit aufgeführt. Brecht hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Die Dreigroschenoper, Mutter Courage und ihre Kinder sowie das kapitalismuskritische Werk Die heilige Johanna der Schlachthöfe.