Eberhard & Gross

Samstag, 20. April 2024, 19 Uhr

Finissage der Ausstellung Elisabeth Kraus – Erich Kees und Konzert mit

Alexander J. Eberhard Viola – Igor Gross Percussion

Klangbilder und Klangräume, in denen das Spektrum von feingliedriger Zeichnung oder Fotografie bis zur vielschichtigen Malerei reicht, vom klassischen Instrumentenklang bis zu dessen elektronisch gefertigter Erweiterung

In seinen Werken sucht Alexander J. Eberhard für ungewohnte Wahrnehmungsmuster zu sensibilisieren. Durch neue Notationsformen und Brechung frontaler Konzertsituationen lädt er Interpreten wie Rezipienten ein, sich seiner Musik in ungewohnten Kontexten, Grammatik oder Formeln zu nähern. Wichtiger Bestandteil seiner Kompositionen ist die Improvisation, die für ihn von der Spannung des Momentes und der Klangsprache des Musikers lebt. Durch den Einsatz digitaler Instrumente sowie der elektronischen Bratsche gelingt Eberhard eine eigenständige Erweiterung seines Klangspektrums, die er im Duo mit Peter Herbert und dem Elektronikduo bonaNza umsetzt. Nach zahlreichen Konzerten in Österreich, Deutschland und Japan präsentierte er mit Superlooper die Debut-CD Construct me beim Festival Wien modern 2008. Mit bonaNza wurde er 2008 zum Numusic Festival in Stavanger und zum musikprotokoll im steirischen herbst eingeladen. Eberhard komponierte 2009 die Musik zu den Dokumentarfilmen Ein Koffer volller Erinnerung undMeine Flucht aus Prag (Centropa Film). Klanginstallationen wie Random Trees, Sonic Interventions: Downtown LA shaped by sound in Los Angeles sowie die Radiosignation für die Architektursendung a palaver auf Radio Orange zählen auch zu seiner Arbeit als Komponist. 2012 wurde Magic vom Phace Ensemble  im Semperdepot Wien uraufgeführt. Ausgangspunkt für seine kammermusikalische Arbeit ist Alexander J. Eberhards Auseinandersetzung mit entarteter Musik. Mit dem von ihm gegründeten Christine Lavant Quartett , benannt nach der bekannten österreichischen Lyrikerin, setzte er abseits eines Mainstream Konzertprogrammes Akzente durch die Aufführung von Werken für Streichquartett von während des Naziregimes verfolgten Komponisten, oder durch Kooperationen, wie zB mit Hans Platzgumer2010 erschien beim ORF die Ersteinspielung mit zwei Streichquartetten des Exilkomponisten Richard Stöhr.

Eberhard studierte Viola, Komposition sowie elektroakustische und experimentelle Musik an der Musikuniversität Wien. Er ist Träger des Gustav Mahler Kompositionspreises der Stadt Klagenfurt (1. Preis), erhielt Arbeitsstipendien des BMuKK, der Stadt Wien und des Landes Kärnten und war Stipendiat an der Internationalen Akademie Impuls für Neue Musik bei Beat Furrer. 2008 wurde er mit dem Theodor Körner Preis für sein Orchesterwerk in two parts ausgezeichnet. 2012 erschien die CD we never die at home seines Elektronikduos bonaNza beim Label Konkord I Rough Trade.  2014 erhielt er das Staatsstipendium für Komposition des BMuKK.  Am 24. Oktober 2016  ist das neue Potrait-Album P.A.CAT  als CD und Platte bei ein_klang records erschienen.

Igor Gross hat seinen Werdegang als Schlagwerker im klassischen Bereich begonnen. Während seines Studiums an der Musikuniversität Wien (Konzertfach Schlagwerk) substituierte er in verschiedenen Orchestern und Aufführungsstätten. Mehr und mehr entwickelte er seine Vorliebe für neue Musik, elektronische Musik, frei improvisierte Musik und begann eine intensive Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponist*innen. Igor Gross ist auch selbst als Komponist tätig. Das Vibraphon verwendet er in seinen Stücken als elektronische sound machine.