Ausstellung Salome Bukia “Dieser Frühling gehört niemandem“ (Dokumentarfotografien)
in der INSEL Retz von 10. April bis 8. Mai 2021.
Wegen der geltenden Bestimmungen ist die Ausstellung voraussichtlich ab 12. April nach telefonischer Vereinbarung und unter Beachtung der gesetzlichen Regeln (FFP2-Maske, max. 2 Besucher*innen gleichzeitig, 2 Meter Abstand) zu besichtigen sowie am 17. und 24. April und am 1. und 8. Mai von 11 bis 13 Uhr geöffnet.
Am 17. April ist die Künstlerin anwesend.
Salome Bukia, Georgien, *1995 in Poti, der Hafenstadt am schwarzen Meer. Studium an der Universität Schota Rustaveli Theater und Film in Tbilissi im Fach Geschichte und Kunstkritik. Dabei interessierte sie sich gleichermaßen für Theorie und Praxis und hat an Konferenzen und Workshops der Universität teilgenommen. Nach Abschluss des Studiums lebte sie in Deutschland mit dem Ziel, unterschiedliche Kulturen kennen zu lernen und ihre Deutschkentnisse zu vertiefen. Zurzeit lebt sie in Österreich. Aus Interesse für visuelle Kunst hat sie die Fotografie als Mittel zum Ausdruck ihrer Gefühle gewählt.
Salome Bukia über ihre Fotoserie “Dieser Frühling gehört niemandem.“:
Ich denke, dass ich überall, wo ich jetzt bin und in der Zukunft sein werde, fotografieren werde. Dabei spielt für mich die geografische Lage keine Rolle, weil wir das ganze letzte Jahr überall nur ein und dieselben Gesichter der Menschen gesehen haben, nämlich Gesichter mit medizinischen Masken. Mein Tag begann immer mit der Arbeit zu Hause, danach im Internet surfen, vor allem wegen der neuesten Nachrichten meiner Familienangehörigen. Am schwersten war die Nacht, in der ich erfuhr, dass mein Lieblingsfussballspieler Paolo Maldini Covid18-infiziert war.
Wenn man spazieren geht oder die Treppen hinunter laufen will, am runden Tisch im Apple laptop surft und heißen Kaffe trinkt und die Maßnahmen gegen Covid-19 sucht. Im vorigen Sommer hat mir meine Freundin, die in München wohnt, gesagt, dass in dieser Stadt sehr strenge Regeln herrschen und sie deswegen abends wie mit einem Hund draußen spazieren geht. Als ich erfahren habe, dass die Bestimmungen wieder strenger werden könnten, denke ich daran, wie ich selbst mit einem Hund ausgehen würde. Außer diesen Nachrichten kann heute der Computer keine Bedeutung haben. Die Beschäftigungen meines Alltags waren auch Bücher lesen und Filme sehen. Dabei auch Musik hören und Livestreams sehen. Man kann überall finden, was man will. Während eines Livestreams hat Kopenhagener Courtesy geweint. März, April, Mai, der Frühling ist so vorbeigegangen, dass er niemandem gehört. Wenn ich draußen einen Spaziergang mache, sehe ich nicht nur blühende Bäume, sondern auch die Schatten der Bäume und Straßen, die Menschen in ihrem eigenen Haus.
Das erste Foto habe ich am 11. März auf dem Alexanderplatz (Berlin) fotografiert. Nach einigen Minuten las ich im “Newsfeed” Pandemie. Als ich aus der U-Bahn ausgestiegen war, habe ich diese Leute getroffen. die immer in der Reihe stehen, ich habe gedacht, sie bitten um Hilfe und Hoffnung für unerkennbare Zukunft.